Digitale
Prosa und Lyrik, vulgo ebook
Ein
Essay, eine Novelle, ein Roman oder eine Sammlung von Gedichten sind
im Kern Werke in alphanumerischen Zeichen. Sie können ohne Verlust
von Information digitalisiert werden.
Setzer, Buchdrucker und
Buchbinder können diese Information im Rahmen einer Verlagsarbeit veredeln und fassbar machen,
indem sie ihr Buchform geben. Das Buch ist eine zur Tradition gewordene Verpackung
und Speicherung für die schriftstellerischen Inhalte, für
Jahrtausende die wichtigste Überlieferung schließt man die
handgeschriebenen Bücher mit ein. Das Buch ist heute das Ergebnis einer
Wertschöpfungskette, die dem Autor nur einen Anteil in der Größenordnung von
20% des Preises zugesteht, den der Endnutzer bezahlt. Bei einem
Wandel weg von der beherrschenden Rolle des Buchs verlieren die,
welche die 80% einnehmen. Sie haben allen Grund für ihre Anteile an
der heutigen Wertschöpfungskette des Buches zu kämpfen. Aber, sie
sollten das Buch an sich nicht als Säule unserer Kultur darstellen. Säule unserer
Kultur ist nun mal der literarische Inhalt.
Für
einen der in der digitalen Welt, in der wir unbestritten leben,
allein den schriftstellerischen Inhalt lesen will und ihn auch
verarbeiten will ist das Buch ein Drumrum, manchmal gar ein Ballast.
Und eine Fokussierung auf den Inhalt und neue Vertriebswege und
Speichersysteme, sprich Bibliotheken, müssen der Kultur der
Literatur keinen Abbruch tun, ganz im Gegenteil. Es sollte gelingen
unter der bald mehr als eine Milliarde Nutzern von Smartphones, die
alle als einfache Lesegeräte für Ebooks geeignet sind, mit neuen,
raffinierten aber angemessenen Vertriebsmethoden möglichst viele
Leser für Literatur zu gewinnen. Dies erfordert andere Wertschöpfungsketten mit anderen Margen. Wenn bisherige Ansätze noch nicht zum Erfolg führten waren sie noch nicht gut genug. Trial and error ist die Devise. Ob Angebote wie Youtube hier ein
Vorbild sein können? Oder spotify? Oder das Bibliographische
Institut aus 1826 von Josef Meyeri.
Auf die innovative Geschäftsidee kommt es an!
iJoseph
Meyer Wikipedia:1826
gab er die Bibliothek
der deutschen Klassiker heraus
(150 Bändchen), zu bis dahin kaum erreicht niedrigen Preisen und
mit hohen Absatzzahlen. Kurz darauf folgte eine ebenso erfolgreiche
Atlanten-Serie. Als einer der ersten Verleger in Deutschland
verkaufte Meyer seine Bücher über das Subskriptionsverfahren.
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