Sonntag, 31. August 2014

Feuilleton ohne Suchmaschine?

Jetzt sind wir soweit. Ein Feuilleton ohne ein tab in der Hand zu lesen ist freudlos.

Da wird  Daniel Kehlmann von dem weit ausholenden Jonathan Franzen auf Salon.com interviewt , das zu lesen ist ein Muss. Warum holt Franzen nur so weit aus bei seinen Fragen? Hm, wohl weil seine Fragen ohne umschweifende Einleitung und Erklärung vom US-Leser gar nicht verstanden würde, so tief ist der sprachliche kulturelle Graben, den wir geografisch scherzhaft Atlantic River in dem 1970er Jahren nannten.
Der Graben, den das Internet mit seinem genutzten Potential des Ausspähens noch vertieft hat, statt ihn mit den Terabit/s dicken Glasfasern weiter zu verkürzen, ganz zu schweigen von dem  Bau der Mauer des Misstrauens nach jenem dramatischen Septembertag. So hat der virtuelle Ausflug zu Salon.com  mich traurig hinterlassen, traurig über die Distanz zu den free people in a free country. Und bestürzt über Franzens germany rules Europe.

Da wird airbnb literarisch-humoristisch von Joachim Littmann gewürdigt. Airbnb nicht nur für ihn eine tolle Erfahrung.

Da werden laufend Autoren angesprochen, Begriffe benutzt, die mich zu Suchmaschine startpage und zu Wikipedia expedieren, cave canem des Verirrens!

Ergo, ein Feuilleton ohne tab&time (!) zu lesen ist freudlos oder höchstens die halbe Freude.

Freitag, 29. August 2014

Yoko Ogawa zahlenspielend

Ein wundersames Buch aus einem noch traditionellen Japan. Wenige, skurrile Menschen bestreiten den Plot, der sanft und doch ganz und gar nicht ohne Spannung dahinfließt. Und die Zahlen mit ihren ab sonderlich abstrakten Befunden, aka Zahlentheorie, sind der Treibstoff des Ganzen. Die Zahlentheorie ist ein wunderbares Feld sich in wikipedia zu verlieren. Wobei mich darüber hinaus die Möglichkeiten einer grafischen Darstellung reizten.

Donnerstag, 14. August 2014

Nachtkiten mit buggy

Der Herbst mit seinem Wind, aber auch den frühen Nächten kommt. Wie wäre es, über die Dämmerung hinaus in die Nacht hinein zu fahren, mit einem Fahrrad-Licht am Buggy und einem oder zwei Strahlern, die aus der Waage den kite beleuchten? Probieren! Action!

Montag, 11. August 2014

Shalevs Liebeslebenswirbel

Hier ist eine Notiz aus ca 2011 zu Zeruya Shalev Liebesleben
Ob Sie diese Notiz überhaupt verdient ist die Frage wert. Oder sollte mich meine Zeit, die ich dem Phänomen geopfert habe, einfach vergessen, in den Kamin schreiben? Die Zeitopfer fingen mit einem bemerkenswerten Literarischen Quartett an, in dem MRR mit Löffler ungewohnt gereizt zeterte, sie verstünde nicht genug von der Liebe, um dieses Buch beurteilen zu können, was das sofortige Ende von Löffler's Mitwirkung im Quartett bedeutete, das längerfristige Ende von MRR's Quartett einläutete oder wenigstens beschleunigte. Daraufhin habe ich Y das von Ihr gewünschte  Exemplar mit Widmung ( Für Y, ein Liebesleben, ein Geschenk, von U ) geschenkt, lange ungelesen, ausgeliehen, ungeschätzt gelesen, doch was will das schon sagen.

Das nächste Kapitel von Opfern ging um den Film, unter Maria Schrader als Regisseurin mit Zeruya Hilfe gedreht, an einem wundervollen Nachmittag, gestohlene Zeit mit Y, der leider im Verlauf seine Konsonanz, ja Harmonie, verlor, Andrea durchleuchtete kritisch die Handlung und war enttäuscht, ich erlag der Faszination der Bilder, verschloss die Augen vor dem überquellenden Unappetitlichen. Und um herauszufinden, ob das wirklich so war, habe ich zu allem Überfluss noch das Buch gelesen, zwar schnell, manchmal sehr schnell, aber bis zu Ende, das noch offener war als das im Film. Und das, obgleich es ein ähnliches Strickmuster wie das zuvor schon gemischtgefühlt gelesene Mann und Frau mit seine aufgesetzten, unnötigen Sexszenen im Anfangsteil, wo sie von den schnellen Lesern sicher gefunden wurden, die dann etwas später wo es das Leben der Frau ging ruhig abspringen durften, sie hatten ja schon bezahlt.

Zurück zum Liebesleben, in dem ich doch etwas Substantielles zu der Liebe, amour fou, zwischen dem älteren Mann und der jungen Frau erwartet habe und auch bis zum Schluss des Buches nicht gefunden habe, schon dies wäre einen Brief , ein Verriss wert, wie ein so ergiebiges Sujet vor die Säue geworfen wird, bei so viel erzählerischem und anderem Talent. Sie hat da wohl was erlebt, was ich nicht der Rede, der schönen und hässlichen Worte wert gefunden hätte. Meine Träume und die Wirklichkeit einer Liebe, ja einer Verbindung über eine Generation hinweg sind anders, vielfältiger, vieldimensional im Vergleich zu dieser Einwegschiene, die im Buch noch mehr als im Film so endet ohne weiteres.

So schließe ich, mit diesen Worten, die Zeitopfer ab, ob ichs vergessen soll, alles?

Sonntag, 10. August 2014

Moras Einziger Mann

Terezia Mora, entwirft in " Der Einzige Mann auf dem Kontinent" ein Paar mit einigen autobiografischen Zügen, das sie im folgenden Buch noch  weiter führt oder gar gesteigert fortsetzt.
Ihr Schreiben fesselt mich, ihr plot ist eben dabei, mir das Buch mies zu machen. Wenn Eggers Circle kommt werde ich pausieren.