Sonntag, 27. Dezember 2015

Lueken zählt

Verena Lueken: Alles zählt. Der Roman über eine Intellektuelle mit Lungenkrebs zwischen NY, Frankfurt und Burma. Ein Ende bleibt spirituell und offen.

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Fords Garden State

Richard Ford: Frank. Das Leben von retired upper class, oder zumindest upper middle, ziemlich sarkastisch, mit den Augen des ex-Häusermaklers Frank gesehen. An sich eine Serie von Kurzgeschichten
um Personen, die Frank trifft. Ein Meisterwerk, das zeigt, wie gut man doch als alternder Optimist hierzulande lebt.

Mittwoch, 18. November 2015

Handke wunschlos?

Peter Handke: Wunschloses Unglück. Erzählung mit Gewicht, besser noch, Schwere. Sprache nicht zum schnell lesen, voller Widerhaken, die im Kopf ein haken. Bedrückend hilfloser Ablauf des Lebens der Mutter. Wunschlos?

Via suhrkamp

Sonntag, 15. November 2015

Eco iNullbock

Umberto Eco: Nullnummer. Ein Beginn mit italienisch intellektuell geschwätzigen Längen. Durchhalten, es kommt noch italienischer in dieser Abrechnung des alten Eco mit seinem geliebten Land und seinen großen und kleinen Gangstern, letztlich aber das Lebenswerteste das er kennt. Sicher, viel Geschichtswissen, selbst für frequent Travelers und Verfolger der Zeitgeschichte. Ich erinnerte mich an die gesperrte Autostrada und dann an den riesigen Trichter, die Blumen, unmittelbar nach dem Attentat auf Falcone, an die Fotos der Leichen von Mussolini und seiner Geliebten in der Quick Anfang der 1950 Jahre.
Fazit: logisch, dass er trotzdem in seinem Mailand weiter lebt, logisch, dass es mir eines Tages doch reichte und och andere Ziele suchte.

Dienstag, 3. November 2015

Ecos Nullnummer

Umberto Eco: Nullnummer. Ja, er kann schreiben aber auch, aus liebe zu seinem geschriebenen, schwafeln. Das  mag im Singsang des italienischen originaltextes passen, in der deutschen Übersetzung auf s 55 stört es mich, auch wenn es geistreich ist. Durchhalten?

Dienstag, 27. Oktober 2015

Erpenbecks Professor

Schon wieder. Jenny Erpenbeck: Gehen, ging, gegangen. Der charakteristische Geruch der DDR der Braunkohle ist noch nicht ganz verflogen. Der bodenständige Professor einer Geisteswissenschaft, Witwer, geht in den Ruhestand. Alles keine guten Omen für eine vergnügliche Lektüre.  Ich habe zu diesem Buch doch schon den blog veröffentlicht. Wo ist er geblieben? 

Zum Upgrade auf Windows 10

Was ich schon immer sagen wollte schreibe ich jetzt anlässlich eines geschenkten upgrade von windows 8.x auf 10.
Vorab, upgrade auf windows 10: verlief nicht reibungslos, sondern erforderte einige neue Starts
Nachteile von 10: viel langsammer, zu viele Mikrosoft-Gedächtnisminuten, viel zeit der größten Zeitdiebe der Geschichte der Menschheit, ms mit seinem früheren Chefarchtekten Bill Gates zu gedenken.
Vorteil: weit bessere Benutzeroberfächen und Bedienbarkeit.

Aber, ich bleibe dabei: alles was ich mit Android machen kann mache ich mit ihm und seinen Apps trotz aller schlechteren Tastaturen.

Montag, 26. Oktober 2015

Erpenbeck geht

Jenny Erpenbeck: Gehen, ging, gegangen. Asylanten aus Afrika, wie aktuell. Mit Fleiß&Lupe recherchiert, flüssig, gar strömend geschrieben, und doch reißt es mich nicht mit. Das mag am Protagonisten, einem emeritierten Professor liegen, am Umfeld oder...sicher mehr an mir, der einfach in die Aura des Professors nicht eintreten will. pp194 war die Lesezeit um, Fortsetzung folgt, vielleicht.

Sonntag, 18. Oktober 2015

Ward tabula

Ossian Ward: so gesehen. Eine kleine Gebrauchsanleitung für die Kunst von heute. Ein Kunstkritiker schreibt über sein rezept tabula.
Time
Assoziation
Background
Understanding
Look again
Assesment.
Und zeigt vor allem Bildbeispiele. Gelungen!

Marclay2

Die Freunde ist groß! Google findet Bilder und Videos in fülle! Mit einer Bilderkennung dürfte gar ein Video vom Computer zu generieren sein! Durch die Nutzung im Kunst Kontext dürfte das Urheberrecht keine Probleme bieten.

Und weiter. Das 24-h-video lässt sich auch als digital Art vielfältig generieren. Oder garnicht als Video, sondern als realtime Bild aus dem Programm.
Anfangen könnte es mit mit der Zeitanzeige oder den Zeitanzeigen der Grafik-Software.
Post it!

Marclay 24huhr

Christian Marclay: The clock. Ein Film aus exakt montierten collagen von Uhrenszenen über 24 Stunden. Ein grandioses Werk, das seine Betrachter zu zwingen versucht auszuhalten, weit über die paar Minuten von künstlerischen Videos hinaus. Zeit zu assoziieren, sich in die eigene Zeit fallen zu lassen.
Würde ich gerne als diasschau mit images trouvees aus dem Internet nachempfinden, wo zu grosse Lücken sind  mit Versatzstücken von Bildern eigener Uhren. Adelante!

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Karl-Ove im Glück

Ich wollte an meinen am 8.10.2014 veröffentlichten ersten post zu Knausgard erinnern. Nach allem was ich seitdem von und noch mehr über ihn gelesen habe finde ich mich voll bestätigt. Aber Karl-Ove im glück ist er heute wohl nicht. Eher das Schwein, das durchs dorf getrieben wird....bis zum berühmtesten norwegischen Preis?

Sonntag, 4. Oktober 2015

Limits des ebook? Das digitale Buch.

Dennis Scheck zu j.j.abrams, eine ohrfeige für ebook. Das darf nicht wahr sein! Das digitale ...ich zögere, nicht ebook, Kunstwerk, hat so viele Möglichkeiten wie die Phantasie reicht, beim Buch Papiere mit Buchstaben und Illustrationen, beim digitalen alles digitale in allen Formaten, wie auch immer verbunden, verlinkt. Meine Anfangsvisionen dazu fingen mit hypertext vor mehr als einem Vierteljahrhundert an.
Es lebe das digitale Werk(Buch)- jenseits des heutigen ebook. Das digitale Buch, das auf jedem smartphone goutiert werden kann.


Samstag, 26. September 2015

Lappert action

Rolf Lappert: Auf den Inseln des letzten Lichts. Ein Roman mit viel zu viel action um eine irische Tierschutz Aktivistin und ihren Bruder. Schade, erhält den Stoff zu einem guten Buch, der durch ein viel zu vorsichtiges Lektorat unter einem beinahe unlesbaren wüst verschüttet wurde.

Erpenbecks Scholle

Jenny Erpenbeck: Heimsuchung. Erpenbeck holt weit aus und führt von der Entstehung eines märkischen Sees zu Zeiten, in denen seine Ufer Heimat von ihr ausgewählten Menschen war. Im Kern steht ein melancholischer Aufstieg und Niedergang im 20ten Jahrhundert. Ein Sprachgemälde.

Kinsky unbehaust

Esther Kinsky: Am Fluß. Wortstark und handlungsarm streift Kinsky an Flüssen. Nicht um deren Schönheit der Natur, sondern um deren Abgründe und die ihrer Menschen zu erfahren.

Dienstag, 15. September 2015

LeCorbusier & das 3-D-Drucken

"LeCorbusier und die "Meister" (?) Architekten seiner Zeit haben das industrielle Bauen und den Wandel der gesellschaftlichen Anforderungen erfasst. Daneben gab es Künstler wie Frank Lloyd Wright.
Die Zukunft ahne ich wenn ich Sebastians minecraft spielen sehe und mir vorstellen, dass dies einen 3-d-Baudrucker ansteuert, nein, nicht nur um ein Modell, sondern um das Produkt selbst bis zum bezugsfertigen Werk zu machen. Mit 3-d-druckern und Robotern, die bis hin zum Austupfen der Farbfehler alles machen. Sebastians Welt?

Nur so zum Beispiel: der Architekt entwirft und kontrolliert in minecraft. Auf dem Baugrundstück werden vier Säulen erstellt, die den 3ddrucker tragen. Der macht die Wände, tragteile und decken macht er in einem Arbeitsfeld und setzt sie dann fertig auf die A
Wände."
Diesen Text vom 16.9.2015 poste ich aus aktuellem Anlass ohne jede Änderung.

Das 15-jährige Jubiläum des Abschieds von ITK

-1999 war das Jahr einer n-dimensionalen Götterdämmerung der Telekommunikation von der Deregulierung über Google zu facebook, ehemals Content wie Rufnummern Auskunft und Service wieTelefonie.
-Von der Digitalisierung über IP zu WWW
-Vom Mobiltelefon GSM mit SMS zum Smartphone und zu den iPhone und Androidwelten
-Die zellulären Funkwelten von Makro zu nano+
-Vom Briefgeheimnis zu illegalen Pentabyte Datensammlungen
-Von der Pupinisierung über den Lichtwellenleiter zum death of distance
-Vom Modell der umlaufenden Bebauung eines Industrie-Geländes zu den Ruinen und Brachen der Hofmanstraße
-Von den Erfindern wie Philipp Reis zur Erfolgsstory aus der Reinkultur des trial&error des Steve Jobbs

Und mein dankbares Staunen, dies alles zu erleben, endet nicht.

Sonntag, 13. September 2015

Lem-inge

Stanislaw Lem: Als die Welt noch einmal davon kam. Geistreich, aber auch wortreich, sehr wortreich, die Geschichten der Roboter-Konstrukteure Trurl und Klabauzius.

Samstag, 29. August 2015

Le Corbusier & das Internet

Le Corbusier wird in diesen Tagen gedacht. Viele seiner Ideen, Bauten und Designs haben seit meiner Jugend meine Träume fliegen lassen, die Realität mancher seiner Bauten haben sie aber auch gecrasht, wie die Kiter sagen.
Eine seiner überlieferten Ideen hat ihren Ursprung in den neuen Anforderungen an das Bauen in einer Zeit, die von der industriellen Massenfertigung lebt. Unsere Zeit ist, lapidar adressiert, durch das Internet geprägt. Hat dies schon seinen Niederschlag im Bauen gefunden? Wenn ja, welche Köpfe werden dafür einmal stehen?

Freitag, 28. August 2015

Leonard Cohen Loser

Leonard Cohen: Beautiful Losers. Ja, das war  1966 ein tolles, kontroverses Buch für die prüde US society. Nein, deswegen lohnt es nicht ohne weiteres, sich durch die Wildnis zu kämpfen.

Donnerstag, 20. August 2015

Abgeschoben

Chris Cleave: Little Bee. Ein erfahrener Journalist schreibt mit einem professionellen Plot über eine im UK Asylsuchende 16-jährige aus Nigeria. Ich hoffe, es gibt besseres zu dem Thema.

Houellebecq Selbstvernichtet

Michel Huellebecq: Ausweitung de Kampfzone. Er schreibt bewundernswert. Sein erstes Buch. Allein, was er schreibt, wie er sich in den Medien darstellt, er ist und bleibt derselbe.

Montag, 10. August 2015

Schreiben über Literatur 2

Wie dilettantisch sind eigentlich die im netz sprießenden Blogs über Literatur? Könnten sie nicht originelle ideen enthalten, die von den professionellen Literaturkritikern, die ja auch nur mit germanistisch-geisteswisseschaftlichem Wasser kochen, destilliert und veredelt werden können?

Samstag, 8. August 2015

Schreiben über Literatur

Der Perlentaucher hat, weil ihm weniger Futter für seine  Referate über Literaturkritiken in Zeitungen geboten wurde, mit einigen Zahlen dazu, eine bemerkenswerte Diskussion im Netz angestoßen. Und den mir wichtigsten Beitrag hat der öffentlich rechtliche dlf (?) geliefert, der die Evolution beschreibt http://www.deutschlandradiokultur.de/reader-s-corner-im-netz-ist-jeder-leser-ein-kritiker.976.de.mhtml?dram:article_id=322454 . Vale!

Freitag, 7. August 2015

Oz nennt es Judas

Amos Oz: Judas. Angelegt als ein Kammerspiel mit einem jungenhaften Mitzwanziger, einer geheimnisvollen endvierziger Witwe und einem körperbehindertem intellektuellen Greis. Es spielt in drei Ebenen, eine betrifft die Vergangenheit des Vaters der Witwe, die als radikaler, indirekt autobiografischer Beitrag zu den Wurzeln der  Friedensbewegung  verstanden werden kann. Die zweite Ebene ist der vorläufig gescheiterten Dissertation des Jungen gewidmet über Christus aus jüdischer Sicht mit Judas als zentraler, missverstandener Persönlichkeit. Die dritte ist der graue Jerusalemer Alltag im Winter in den  1960er Jahren mit einer zarten, aussichtslosen Liebesgeschichte.
In Summe ein Werk, das wahrscheinlich viel Autobiografisches enthält, ja beinahe als abschließende Rechtfertigung verstanden werden kann, mehr als alles bisherige.

Sonntag, 26. Juli 2015

Boyle Ungehörtes

T.C.Boyle: Talk Talk. Erfolgreicher Autor, dessen Kritik an der US-Gesellschaft mir erst literarisch überzogen erschien, bis mich der jüngst geschehene Selbstmord nach 3Tagen Gefängnis einer kleinen afroamerikanischen Verkehrssünderin eines besseren belehrte. Ob ich das Buch trotz der sich anbahnenden Selbstjustiz zu Ende lese?

Samstag, 4. Juli 2015

Stühle und Monochrome


Sind es gestellte Szenen mit Utensilien wie Puppenstubenmöbeln, die meine Landschaftsfotografie personalisieren könnte? Sollte ich versuchen, meinen Landschaften damit die gesuchte Spannung, eine Tiefe mit Hinterhalt zu geben? 
Meinen bisherigen Ansatz, natürliche, quasi monochrome Aufnahmen zu machen, ohne monochrome Einstellungen an der digitalen Kamera zu nutzen oder gar eine Nachbearbeitung, möchte ich dazuhin weiter entwickeln.

Dienstag, 23. Juni 2015

Romantische Demontage

Lea Singer: Anatomie der Wolken. Es muss einem schon etwas besonderes einfallen, um über den rundum erfolgreichen, klassischen Heroen der Deutschen erfolgreich zu schreiben. Ein Liebender Mann mit dem Empfinden eines alten Connaisseurs geschrieben, zum Beispiel; ich habe das als authentisch und altersgerecht genossen. 
Dann ist wohl die romantische Demontage in der Anatomie auch ein altersgerechtes, authentisches Werk, diesmal einer jungen, hoch gelehrten Frau, die kein gutes Bild von alten Männern hat, woher auch immer, das macht sich hier allemal gut. Aber es liest sich gut, da es einen schönen Spaziergang in der deutschen Kulturlandschaft seinerzeit bietet, "deja vue" und einen gewissen Witze hat.

Montag, 15. Juni 2015

Zeitung- vollkommen, erstarrt

Die Zeitung, Hort des Qualitätsjournalismus, treibt mich immer wieder um. Am letzten Wochenende feierte sich die FAS mit ihrer neuen Aufmachung nach 14 Jahren, eine Reihe feiner Veränderungen, die sogar der Süddeutschen einen Aufsatz wert waren. Ein Vielleser unserer Tage, Leser auch auf dem Smartphone, Tablet und ebook-reader, muss schon auf die Veränderungen der FAS hingewiesen werden, um sie überhaupt wahrzunehmen. Und ich finde den Vergleich mit der Zeitung meiner Vorfahren faszinierend. Den Vergleich mit dem Layout aus 1720, der Freitags-Zeitung. Dann den "Entwicklungsgang" der Zeitung, wie ihn der Großvater Stefan Ulrich im Jahre 1912 zum 200sten Jubiläum der Druckerei darstellte, die Freitags-Zeitung ganz unten am Anfang. Zurück zur Gegenwart: Ist der Zeitungsdruck wirklich so erstarrt, oder muss er erst von den digitalen Medien lernen, die ihn heute so vehement in die Zange nehmen?

Montag, 8. Juni 2015

Genius&Trend2: Energiewirtschaft nur mit Elektronen&Wasserstoff


In Genius und Trend, siehe blog vom 13.5., ging es seinerzeit um eine Vision für I&K, Informations- und Telekommunikationstechnik, für das 21. Jahrhundert.  Das damals, 1999, prognostizierte Lebensgefühl einer mobilen Wissensgesellschaft ist bereits heute als Digitale Gesellschaft Realität mit einer ganzen Reihe von genialen disruptiven Innovationen. Unbegrenzte Mengen an Bit in der Nachfolge von begrenzten Mengen an Molekülen waren die Leitidee der Vision.
Es ist an der Zeit, diese Idee weiterentwickeln in Richtung der unerlässlichen Energieträger. Die fossilen Energieträger beruhen ausnahmslos  auf Molekülen. Ihre Begrenztheit stellte der Club of Rome zum zum ersten Mal aufrüttelnd  dar; heute dominiert das Problem des CO2 bei ihrer Nutzung. Das Ernten erneuerbarer Energie und ihre Verbreitung als elektrische Energie kommt ohne Moleküle als Träger aus. Eine Wasserstoff-Energiewirtschaft mit Speichern braucht darüber hinaus nur H2O. Im Schatten des G7 2015 beinahe keine Vision mehr, DECARBONIZE. Das wird eine Revolution bringen, vielleicht eine größere Revolution als für I&K in 1999 abzusehen war.

Donnerstag, 4. Juni 2015

Murakami&Männer

Haruki Murakami: Von Männern die keine Frauen haben. Es war eine fesselnde Lektüre aus der Feder des Großmeisters. Obgleich, der Titel irreführend, Kurzgeschichten nicht mein Ding, einiges experimentell und eher Murakami auf dem Weg zu Kafka als zu sich selbst.  Der Titel meint, Männer, die keine Ehefrauen oder so etwas wie monogame Partnerinnen haben, Männer, die Männer haben sind auch nicht vorgesehen. Die Erzählungen sind so gut, dass man über diese Mängel an der Verpackung gene hinwegliest.

Dienstag, 26. Mai 2015

Saramago Mitläufer

Jose Saramago: Das Todesjahr des Ricardo Reis. Saramago knüpft schon mit dem Titel ganz unverhohlen an Fernando Pessoa an. Und lässt Pessoa als untoten Toten die Leitfigur bis zum letzten Gang des Ricardo spielen. Ricardo selbst ist ein Irrlicht, der Plot des Romans eine Irrfahrt in einer Diktatur. Beschreibt Saramago seine Rolle in der Zeit Salazars? Allemal konnte ich mich dem Buch nicht entziehen, ob es daran liegt, dass es gut ist?

Freitag, 1. Mai 2015

Moacyr Scliar: der zentaur im garten

Ein wunderbares Märchen. Oder doch nur eine phantastische Übertreibung? Auf jeden Fall ein spannendes Lesen.

Buchheim

Das Buchhheim-Museum, wunderbare Architektur. Ein genius loci, der einen schon anspringt sobald man auf dem Fußweg vom Parkplatz kommend, den See und das Ensemble von Bau und Park überblickt, beinahe zu sehr von oben herab. Man sieht die Fußwege rechts, den Bau und freut sich schon auf eine annähernde Umrundung des Gebäudes bevor man sich ins Innere begibt. Weit gefehlt, kein Kiesweg dicht am Wasser, der unter der hohen Landungsbrücke einen die Lage zugänglich macht. Was sucht ein Hof mit Geräten zur Pflege des Parks in so prominenter Lage? Also auf ins Innere.

Oh weh, vom Regen in die Traufe mit den  erhabenen Gefühlen. Zwar wird man von Eingangshalle und Kasse samt freundlichem Geistern wohl empfangen, aber  dann zeigt einem die Innenarchitektur und Einrichtung noch weniger als die kalte Schulter: mich hat sie vor den Kopf gestoßen. Kein roter Faden führt einen zum Expressionismus im Quadrat, macht einen, der die Buchheim Sammlung schon wiederholt besucht, aber nicht im Detail mit ihr vertraut, auf den Mehrwert des ^2 aufmerksam. So bleibt es allein den wunderbaren Bildern überlassen, den Betrachter wieder zu begeistern.

Und dann gar die "Obsessionen". Versteckt hinter einem Paravent im Untergeschoss beginnend. Schon der Titel Obsessionen im Flyer hat mich stutzig gemacht, samt seinem Titelbild von Egon Schiele. Obsession? Besessenheit im Jahre 2015? Der Texter sollte sich mal ansehen, was heute unseren 14+ -jährigen zur "Aufklärung" zur Verfügung steht.  Zu den Exponaten. Sie sind im dunklen, roten Kabinett nur schwer zu erkennen. Überraschung? Ja, die Dynamik der Darstellungen von Rodin. Und dann Teil 2: zwei Stockwerke höher. Wieder vorbei an hässlich zugeklebten Glastüren.

Buchheim nahm kein Blatt vor den Mund. Wenn er das Alles heute so gesehen hätte, objektiv und nicht als sein eigenes, wie ich es tat, so hätte er laut gerufen: Wer räumt den Buchheimstadl auf?

Freitag, 27. März 2015

Elektrischer Motorschirm 2

Dies ist ein Plädoyer für ein Mantelstromtriebwerk anstelle eines freien Propellers nach dem Stand der Technik wie in  http://www.skyjam-aircraft.com/38601/22001.html gezeigt. Damit soll der große Strömungswiderstand des Piloten samt Gurtzeug und des Antriebs vermieden werden. Ein Mantelstromtriebwerk mit einem schlanken PSM, bei bestem Wirkungsgrad betrieben, ist zunächst einmal eine Aufgabe für Modellrechnungen, dann für eine adäquate Konstruktion. Dieses Triebwerk wird über dem Kopf des Piloten angebracht, näher am Schwerpunkt des Luftwiderstand als es beim Rucksackpropeller der Fall. Damit dürfte der Wirkungsgrad der kostbaren elektrischen Energie, sei es aus Akku oder Solarzellen deutlich erhöht werden ohne das Gewicht stark zu erhöhen.

Freitag, 6. März 2015

Motorschirm&Piccard?

Solar Impulse, der Segelflieger mit Elektroantrieb, solargespeist und mit Akkus für die Nacht. Damit könnte der Pionier  Piccard es schaffen mit einigen 10 oder 100 Millionen € Aufwand die Welt nonstop zu umrunden. Ist daraus für einen Allerweltssport etwas zu lernen? Warum nicht? Ein Gleitschirm mit Elektroantrieb in Tandemgröße hat genug Tragfähigkeit für Solarzellen und Akku. Nicht auf Nachtflug, sondern auf extreme Langstrecken zielend: 14 Stunden mit 30 km/h als pimaldaumen. Eine neue Disziplin von Langstrecken, mehr sonnengetrieben, weniger aufwindgetrieben.

Kurz eine erste Rechnung. Bei 40 m^2 Fäche brutto eines Tandemschirms könnte bestenfalls 30 m^2 Fläche für die Solarpanele gewonnen werden, die bei 20% Wirkungsgrad eine installierte Nennleistung von 30*200 W ergeben, 6 kW, wenig im Vergleich zu den 10 kW eines elektrischen Rucksackpropellers http://www.wildblumenburri.ch/ul_flugzeuge/aufstiegshilfe.html
Dies wirft die Frage nach einem besseren Antrieb auf. Wäre das ein Mantelpropeller[ https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mantelpropeller], bekannt vom dominierenden Turbofan bei Verkehrsflugzeugen. Dies dürfte den elektrischen motorschirmen mit offenem Propeller nicht nur im Hinblick auf Sicherheit überlegen sein [https://de.m.wikipedia.org/wiki/Motorschirm]. Für die Konstruktion der Solarpanels gibt es ausser Piccard und co wenig Vorbilder: sie nutzen die starren Tragflächen. Ginge auch beim Hängegleiter, beim Schirm sind in der Längsrichtung angebrachte, schmale Solarpanele machbar. Sicher nicht einfach, sie in die Oberfläche des Gleitschirms zu integrieren.
Das Durchführen eines derartigen Projekts dürfte selbst ein Team von Bastlern  mit Sponsoren weit überfordern. Eine Uni-fliegergruppe? Ein Fraunhoferinstitut mit Industriebeteiligungen? Geht das auch als Flugmodell?

Samstag, 28. Februar 2015

Knausgaard liebt nicht

Karl Ove Knausgaard: Lieben. Ein echter Knausgard, vom Titel an bestehend aus einem Verb, sicher Markenzeichen seiner Serie, bis zum Protagonisten, er schreibt über sichh selbst. Doch diesmal taucht er in einen Lebensabschnitt ein, den ich zwar als Vater sehr gut kenne, und der doch so anders läuft, als mein Denken in jener Zeit. Ich bin mir sicher, dass sein begleitendes intensives und ausführliches Schreiben seine Empfindungen prägt. So bin ich auf S.52 von 528 angekommen, etwas ermüdet von der Tiefe seines Erlebens.
Durchhalten; schreibe ich auf S. 440 angekommen. Das Werk trägt schwer an seiner nordisches Last und dem Lokalkolorit der schwedischen Hauptstadt, der Leser mit. Trägt schwer an den ermüdend langen Darstellung der menschlichen Beziehungen in der Familie und mit Freunden. Der zarte rote Faden, der mich bindet, ist die Beziehung zwischen dem Protagonisten und seiner Partnerin mit einer drohenden manisch depressiven Belastung. Eine Bemerkung ist auch das literarische Fluidum des Werkes, das ich nur anhand seiner Hinweise zur deutschen Literatur von Hölderlin bis Bernhard nachempfinden kann. Es wird wie beim Smalltalk nur mit den eingestreuten Namen belegt, nie inhaltlich, ein schweres Manko. Gelesen im März 2015.

Freitag, 13. Februar 2015

Olafsdottirs Liebesfrage

Audur Ava Olafsdottir: Weiß ich, wann es Liebe ist? Vorab, ist das Werk mehr Roman oder mehr Märchen?
Ich habe es als Märchen empfunden und nur als Märchen genießen können. Der Protagonist, ist ein begabter junger Mann, gut 20 Jahre alt, der gerade zufällig mit einer Bekannten ein Kind gezeugt hat, so sensibel wie ihn nur eine Autorin beschreiben kann. Aber auch so schwach in der Kommunikation, dass er über die Frage, die der Buchtitel formuliert, nicht reden kann. So, wie ich zu den Filmen des Spätwerks Eric Romers -Filme spielen eine wichtige Rolle im Buch- manchmal sagen mochte , dass alle Gefühle zerredet werden, so wird im Liebesmärchen Olafdottirs zerschwiegen. Allein, ein lesenswert schönes Märchen.

Freitag, 6. Februar 2015

Olafsdottir Schmetterling

Audur Ava Olafsdottir: Ein Schmetterling im November. Ein fabelhafter Roman einer Reise, Reise der Gefühle, des irgendwas Suchens und des Findens von Ungesuchtem. All das auf der winterdunklen Vulkaninsel Island voller fabelhafter Bewohner, Metaphern des Lebens? Wohltuend, dass eine Autorin glaubhaft weiblich mit eigenwilliger Logik diese zauberhafte Schmetterlingsgeschichte geschrieben.

Freitag, 30. Januar 2015

Lahiri einmal

Jhumpa Lahiri: Einmal im Leben. Eine Geschichte aus der short story Sammlung unaccustomed earth. Komplizierte Beziehungen zwischen kosmopolitischen Indern, zwischen Familien, in den Familien, bei Paaren, bei Liebespaaren. Und schließlich, nach dem vielen Erzählten, der Kleinod: eine längst angelegte, einmalige Liebesbegegnung.

Dienstag, 27. Januar 2015

Graf niedergehend

Roman Graf: Niedergang. Anfangs die Bergwanderung eines Paares aus dem Flachland. Die Erste. Bei der ersten Weggabelung ging ich schon den anderen Weg. Niedergang.

Montag, 26. Januar 2015

Grjasnowa leidet

Olga Grjasnowa: Der Russe ist einer, der Birken liebt. Was für eine Tarnkappe, dieser Titel. Dahinter, ein abgründig weibliches Buch, das ich im freien Fall erlesen.

Samstag, 24. Januar 2015

Farhat-Naser Thymian

Sumaya Farhat-Naser: Thymian und Steine. Ein bewundernswerter Lebenslauf der 1948 geborenen Palästinenserin. Ihr Buch ist ein Zeugnis ihres leidvollen,  hoch aktiven Lebens. Sie ist keine Schriftstellerin und ihr Lebenslauf zeigt die eine Seite des Unrechts in dem furchtbaren aufeinanderprallen von Unrecht auf Unrecht.

Donnerstag, 22. Januar 2015

Gavron überleben

Assaf Gavron: Ein schönes Attentat. Erstveröffentlichung 2006. Im Mittelpunkt steht ein Opfer, jüdischer Israeli, sanftmütig,  das physisch gleich eine Serie von Attentaten zufällig überlebt und psychisch und sozial vor die Hunde geht. Als zweiter, verflochtener Handlungsstrang, gleich sensibel geschrieben, sein palästinensischer, quasi zufälliger letzter Attentäter. Große Literatur? Teufelskreis. Wie sagt Amos Oz: "Hier prallt Unrecht auf Unrecht".

Samstag, 17. Januar 2015

Digitale katagami

In Dresden werden derzeit Katagami aus einer quasi vergessenen Sammlung ausgestellt.  Es sind etwa DIN A4 große Schablonen aus Spezialpapier, die bis ins 19. Jahrhundert beim Druck von persönlichen kimonos (yukata?) verwendet wurden. Aufgedruckt wird  durch sie hindurch eine paste aus reiskleie, die getrocknet als Abdeckung beim Färben dient.
Die Katagami wurden von Hand geschnitten und zum teil mehrlagig mit Stützgewebe verwendet.

Hier setzten meine Überlegungen ein. Heute verfügbare Plotter können mit Schneidesticheln digital generierte katagami schneiden, die dann traditionell oder kreativ weiter verwendet werden.

Ist das kein wunderbarer Ansatz digital art, in Ergänzung zum post vom 7.11.2014, für Augen und Hände fassbar zu machen?

Freitag, 16. Januar 2015

Actioncamera reloaded

Da scheint doch wahrhaftig der post Actioncamera verschwunden.
Er beschreibt die Theorie des im Zeitraffer oder Filmmodus mit der actioncamera aufgenommenen Fotos. Ein Foto, willkürlich im Zeitpunkt, der Inhalt grob durch die Befestigung der Kamera z.B. am Helm festgelegt. In der Regel nachbearbeitet. Bewusster Verzicht auf den Menschen mit Sucher und Auslöser.

Donnerstag, 15. Januar 2015

Dienstag, 13. Januar 2015

Social Robot 2

Als weiterer Beitrag zum social robot, post vom 14.7.2014, eine Anwendung, die SEYMOUR BY HONEYWELL LIFE CARE SOLUTIONS, vorgestellt auf der 2015 CES, aufwendig mit einem spezifischen Tablet bietet.

Ziel ist die personalisierte Unterstütztung eines Patienten. Bei meinem Konzept des smartphone oder tab basierten social robot reicht sie von der Überwachung mit Kamera mit Bildauswertung, über Datenerfasung mit Armband, Brosche oder Anhänger, erfassen von Essen und Trinken, Anregungen dafür, Benutzung der Toilette, Vorschlägen für die Einnahme von Medikamenten, monitoring von Aktivitäten und qualifizierten Anregungen dafür, "das Wetter ist die nächste Stunde schön, wie wäre es  mit einem Spaziergang", dem schicken einer Einladung an Mitspaziergänger, ein Füllhorn von Funktionen.
Fortsetzung folgt.

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Montag, 12. Januar 2015

Genazino regnet

Wilhelm Genazino: Bei Regen im Saal. Der Titel wird wohl die Schalheit des breitgewalzten Bürgerlebens und seiner Ränder signalisieren. Sollte ich mich nicht schämen das Buch gelesen zu haben?

Modiano gräser

Patrick Modiano: Gräser der Nacht. Er fängt wieder in seiner Art an: Erinnerung des ich, penibel im Pariser Kataster kartografiert, Namen, Telefonnummern, Verabredungen im Notizbuch dokumentiert. Seine Geografie. Mir bekannt und doch so fremd. Welt der Mitte des vergangenen Jahrhunderts, Idol meiner Generation, mit ihr schon im sterben. Heute, sicher genau so flüchtig, die Welt des www, der smarten Handschmeichler, der apps, der cloud. Mein Vehikel für erfahren  erinnern, vergessen. Und in weiteren 50 Jahren?
Dann entwickelt er geschickt einen zarten Liebesroman, streckenweise Krimi; der für mich lesenswerteste Modiano.

Dienstag, 6. Januar 2015

Seethaler minimalleben

Robert Seethaler: Ein ganzes Leben. Auf kleiner Flamme, alpenländisch, beginnend in einer archaischen Epoche vor dem Tourismus. Ein gelungenes, erfolgreiches, kurz und kleines Gegenstück zum Abendland von Köhlmeier.

Samstag, 3. Januar 2015

Parks träumt

Tim Parks: Träme von Flüssen und Meeren. Engländer, die in Indien leben: Sinnfindung, pur. Und so läuft auch der Roman. Ein geschickter Plot mit hohlen Helden und offenen Enden. Eine andere Spielart von Parks Sex verboten in Richtung unlimited.   Eher kommerziell als überzeugend.