Der Alte in "Der Mensch erscheint im Holozän" von Frisch wird im Spiegel von Zitaten aus seinem überschaubaren Bücherbestand beschrieben. Und weil ihm das Wesentliche in den Büchern zu fern, schreibt er ab oder reißt aus und heftet aufwändig und hausfüllend an die Wände, selbst das künstlerisch wertvolle Portrait seiner verstorbenen Frau muss weichen.
Ich bin bemüht meinen Bücherschrank, schon so oft dezimiert, nicht wieder wachsen zu lassen. E-Book ist bequemer, besonders beim Lesen unterwegs und nachts und überall im Netz nachladbar. Aber dann sind sie weg, die E-Books wie die Filme wie die Events wie die Aktionen wie die Ideen.
Also müssen Zettel her. Posts. An die Wand? Der Alte ließ niemand ins Haus weil er sich seiner bezettelten Wände schämte: geht niemand was an.
Ich poste in meinem steinblog in der Cloud, den im Prinzip jeder auf der Welt mit Netzzugang, also weit mehr als 1 Milliarde Menschen, lesen können. Und die dafür erfassten Zugriffe, Maschinen eingeschlossen, liegen in der Größenordnung von 10 in Worten zehn bei 10^9 möglichen Zugriffen. Zugriffswahrscheinlichkeit10^-8, in Worten zehn hoch minus acht. Gut versteckt?