Das Buchhheim-Museum, wunderbare Architektur. Ein genius loci, der einen schon anspringt sobald man auf dem Fußweg vom Parkplatz kommend, den See und das Ensemble von Bau und Park überblickt, beinahe zu sehr von oben herab. Man sieht die Fußwege rechts, den Bau und freut sich schon auf eine annähernde Umrundung des Gebäudes bevor man sich ins Innere begibt. Weit gefehlt, kein Kiesweg dicht am Wasser, der unter der hohen Landungsbrücke einen die Lage zugänglich macht. Was sucht ein Hof mit Geräten zur Pflege des Parks in so prominenter Lage? Also auf ins Innere.
Oh weh, vom Regen in die Traufe mit den erhabenen Gefühlen. Zwar wird man von Eingangshalle und Kasse samt freundlichem Geistern wohl empfangen, aber dann zeigt einem die Innenarchitektur und Einrichtung noch weniger als die kalte Schulter: mich hat sie vor den Kopf gestoßen. Kein roter Faden führt einen zum Expressionismus im Quadrat, macht einen, der die Buchheim Sammlung schon wiederholt besucht, aber nicht im Detail mit ihr vertraut, auf den Mehrwert des ^2 aufmerksam. So bleibt es allein den wunderbaren Bildern überlassen, den Betrachter wieder zu begeistern.
Und dann gar die "Obsessionen". Versteckt hinter einem Paravent im Untergeschoss beginnend. Schon der Titel Obsessionen im Flyer hat mich stutzig gemacht, samt seinem Titelbild von Egon Schiele. Obsession? Besessenheit im Jahre 2015? Der Texter sollte sich mal ansehen, was heute unseren 14+ -jährigen zur "Aufklärung" zur Verfügung steht. Zu den Exponaten. Sie sind im dunklen, roten Kabinett nur schwer zu erkennen. Überraschung? Ja, die Dynamik der Darstellungen von Rodin. Und dann Teil 2: zwei Stockwerke höher. Wieder vorbei an hässlich zugeklebten Glastüren.
Buchheim nahm kein Blatt vor den Mund. Wenn er das Alles heute so gesehen hätte, objektiv und nicht als sein eigenes, wie ich es tat, so hätte er laut gerufen: Wer räumt den Buchheimstadl auf?
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