Freitag, 7. August 2015

Oz nennt es Judas

Amos Oz: Judas. Angelegt als ein Kammerspiel mit einem jungenhaften Mitzwanziger, einer geheimnisvollen endvierziger Witwe und einem körperbehindertem intellektuellen Greis. Es spielt in drei Ebenen, eine betrifft die Vergangenheit des Vaters der Witwe, die als radikaler, indirekt autobiografischer Beitrag zu den Wurzeln der  Friedensbewegung  verstanden werden kann. Die zweite Ebene ist der vorläufig gescheiterten Dissertation des Jungen gewidmet über Christus aus jüdischer Sicht mit Judas als zentraler, missverstandener Persönlichkeit. Die dritte ist der graue Jerusalemer Alltag im Winter in den  1960er Jahren mit einer zarten, aussichtslosen Liebesgeschichte.
In Summe ein Werk, das wahrscheinlich viel Autobiografisches enthält, ja beinahe als abschließende Rechtfertigung verstanden werden kann, mehr als alles bisherige.

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