Judith Schalansky: Verzeichnis einiger Verluste.
Erster Anlauf:Von der Kritik hochgelobt. Und, es gab sogar ein verfügbares eBook in meiner Bücherei. Lesen! Stirnrunzeln mit Captain Cook im Pazifik. Ach und weh. Untergänge. Weiter mit dem Tiger. Noch viel, viel schlimmer. Wo leben diese Germanisten, die als Kritiker solcher Bücher geschätzt sind? Ich bin zutiefst befremdet. Weiter, jetzt kommt etwas mit Bergen.
Zweiter Anlauf:
Ein bunter Strauß, den sie da als Verluste, unwiederbringlich Verlorenes, gebunden hat. Er reicht von Sappho, eine tolle Blume, bis zur miefigen DDR, man kann Gemüse zum Frischhalten nicht in de Keller legen, da es dann nach Kohle riecht. Warum schreibt die sonst so genaue, ja gar pingelige Autorin nicht "Braunkohle"? Aber schlimm wird es, wenn Frau Schalansky bei Schwerin in die Natur auf Spurensuche geht. Frau Oberlehrer, die jedes Pflänzchen und Vogelstimmchen kennt und in eine schlimme Deutschschreibe kleidet, Thomas Mann lässt grüßen. Und vor all der sprachlich gewollten Perfektion kein Jota eigenes Gefühl einbringt. sprachlich fotografisch genaue Darstellung statt Impression, die ich bei Verlust doch haben sollte. Allemal ein "bildungssattes" Buch, das von den Germanisten wohl seiner Sprache wegen hoch gelobt wird
https://www.perlentaucher.de/buch/judith-schalansky/verzeichnis-einiger-verluste.html .
Vom mir nicht. Mein Verlust beim Lesen war "Vitalität". Mit solcher deutscher Literatur gewinnt man keine neuen Leser, man bauchpinselt Germanisten.
Nachtrag. Tut mir leid, das ich noch vor den letzten Verlusten schon urteilte. Habe den verborgenen Schlüssel zu den Verlusten erst nachher in dem Kapitel mit dem alten Mann, der in seinem Anwesen in Tessin das Wissen der Menschheit sammelt und präsentiert, gefunden. Nach diesem Muster hat Schalansky verlorenes Wissen der Menschheit ausgewählt, recherchiert und künstlerisch, es sei ihr zugestanden, manches zu künstlerisch, aufbereitet.
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