Montag, 23. Januar 2017

Ferrante 1

Elena Ferrante: Meine geniale Freundin. Wenn etwas so hochgelobt ist,  bin ich vorsichtig. Und siehe da, ich bin bestätigt mit der Vorsicht. Dabei stimmt alles,  um mein Interesse zu wecken und vor allem zu erhalten. Nachkriegsitalien und kleine Leute, Fahrraddiebe. Lange vor Accatone. Mezzogiorno,  Nein Neapel,  das ist nicht der mezzogiorno,  das ist eine eigene Klasse,  Rione,  der Kiez,  in dem alles spielt,  ist wiederum nicht Neapel. Also vergess ich meine Eindrücke,  Erlebnisse aus puglia,  das Land von Federico di suevia,  secondo. Vergessen Sulmona. Eher noch Cervia. Die Jugendlichen Italiens Ende der 1950er Jahre.
Tja,  Aber dann ist die Autorin,  so authentisch sie mir auch erscheint,  einfach zu langatmig,  ragazze,  Mädchen, oder ich zu kurzatmig,  alt, Mann. Allein,  nicht gleich aufgeben,  goutieren was zu goutieren ist. Seite 193 von 387.

Dienstag, 17. Januar 2017

Taschendiebin

Hochgelobter Film eines berühmten koreanischen Regisseurs. Spielt im japanisch besetzten Korea der 1930er Jahre, das phantastische Szenen, Innen-wie Aussenarchitektur und Natur liefert.  Charaktere aus zwei konträren koreanischen Familien treffen aufeinander. Die dekadenden, wohlhabenden Japanophilen,  die armen, gerissenen "Kleinkriminellen". Sicher sehr überzeichnet die einzelnen Personen,  Dafür sind die Gefühle,  ihre Entwicklung,  ihre Komplexität, ihre Verstrickungen,  Hinterhältigkeit und kriminelles Potential zu einem genüsslichen Plot verwoben.  Sadistische Höhepunkte spicken den Ablauf mit zwei Teilen,  das sich zum harten Thriller mausert. Der Stich ins pornografische wird durch die phantastische Szenen einer homoerotischen Beziehung zweier wunderschöner Frauen kompensiert. Natürlich ist einiges am rasanten Ablauf auch niederträchtig platt.  Daher ist ein Rosinenpicken angesagt. Hab es goutiert.

Mittwoch, 11. Januar 2017

Fotografie&WWW

John Berger: Der Augenblick der Fotografie mit seiner vom Carl Hanser Verlag ins Netz gestellten Leseprobe war ein Einstieg. Unter der erdrückenden Fülle der heutigen digitalen Fotografie im Schwerpunkt mit Smartphones eher  ein historisch kanonisches Werk mit seiner Sammlung von Essays, die 2013 als Understanding a Photograph publiziert wurden. Kanonisch gilt vor allem für die Einleitung, die in der Leseprobe enthalten. Eine erste Verzweigung mit der Suche im WWW nach Zitaten und zitierten Fotografien der Einleitung beschert schon eine Überfülle. Weiter gehts im nächsten Schritt mit der Suche nach Namen und Begriffen des Inhaltsverzeichnis. Die Bilder von Paul Strand. Ein Essay aus Susan Sonntags: Über Fotografie bringt http://www.mediaculture-online.de Titel:  In  Platos  Höhle. Das Finden von Begriffen und suchen nach daraus ausgewählten führt auf einen individuell gestalteten Baum von Quellen und Fotos. Eine berauschende, herausfordernde Fülle: wie filtern?
Kann man filtern in Richtung der aktuellen Fragen der Smartphone-Fotografie? Der Smartphone Foto-Apps? Gibt es einen Algorithmus in dem Wust von Schrott Ansehens Wertes, weiter Filterbares zu gewinnen? Foto Trouvé statt Foto Cherché? Spannend.

Samstag, 7. Januar 2017

ToniErdmann

Der in Cannes prämierte Film. Sicher hätten wir seriöse Kritiken gefunden. Ohne ist der Film erst eine  wirre Sammlung von meist komischen Szenen. Allein, was dann bleibt ist eine subtile Aussage zu einem wundervollen Brückenschlag zwischen einer erfolgreichen einsamen Tochter und ihrem Vater, der zu skurrilen Mitteln greift, um das autentische im Menschen zu finden.