Sonntag, 25. November 2018

"The Innovators Dilemma" auch für Google, Apple &Co?

Liest man D.O. Christensen: the Innovators Dilemma aus 1997, so sieht man seine empirischen Befunde durch das von ihm angezogene Beispiel eAuto und die jüngeren Fakten wie beispielsweise iPhone vs Nokia Handy bestätigt. Gerade das Handy zeigt, dass allein der Technologiewandel, hier zum Smartphone, und nicht das Alter der etablierten Technologie den Weltmarktführer zu Fall bringen kann. Ist in diesem Sinne nicht auch die Geldmaschine von Google rund um das googeln oder noch mehr das offensichtlich in eine Sättigung gelaufene iPhone durch einen früher oder später kommenden Technologiesprung gefährdet? Vielleicht wurde dieser Technologiesprung schon geboren und ist noch in seiner Inkubationszeit wie die vergessenen WWW-Suchmaschinen vor Google, der Apple Newton vor dem iPhone, der Li Ion Akku des eAutos, der schon in allen Handhelds war? Sicher haben die Weltmarkführer mit Börsenwerten im Bereich bis 1000 Milliarden € in ihren Inkubationskästen schon eine Reihe von zarten Pflänzchen und ihre Radars suchen unermüdlich potentielle Technologiekonkurrentem um sie zu gewinnen oder zu vernichten. Aber nach der Lehre von Christensen haben sie in den Unternehmen keine Chance, da die bisherige Technologie schon alles besser und erfolgreicher macht.
Länder wie China oder die EU versuchen, mehr oder weniger erfolgreich, das Geschäft der Giganten aus den USA einzudämmen oder zu regulieren. Mein Hinweis mit the Innovators Dilemma zeigt eine weitere, progressive oder gar aggressive Vorgehensweise auf, die zusätzlich zu den Defensiven intensiv gepflegt werden sollte. Im Falle der EU und Deutschlands heisst dies, von Forschung und Enwicklung bis zu Startups durch dem Wert angemessene Forschungsprogramme, Rahmenbedingungen und finanzielle Förderung auch durch Rüstungsaufträge zum "Cyberwar" zu stützen. Als Beispiel dafür können die USA herangezogen werden, welche seinerzeit die Computertechnik und Mikroelektronik von den Forschungsanfängen beispielsweise in den Bell Labs bis zu Aufträgen an die Giganten wie IBM zur Weltspitze bei erreichten Werten und im Markt gebracht haben. Die damals in Frankreich mit vorhandenen Mitteln verfolgte Politik, deren heute bekanntester Erfolg in ein europäisches Airbusprojekt mündete, zeigt, dass die EU die Weltspitze auch schafft. Und gerade die Ideen gedeihen in Europa, nicht nur das WWW wurde hier gebohren, das dann auf der Basis des Internet aus der militärischen Entwicklung ARPANET der USA die Welt umkrempelte. Auch viele Computersprachen haben europäische Herkunft, bis hin zum jüngsten Star: Python. Auch beim Schweizer Offizierstaschenmesser der Digtalen Welt, KI oder AI , braucht sich Europa nicht zu verstecken. Fazit: Die EU braucht auf breiter Front einen progessiven Ansatz um nicht auch in einer sicher kommenden nächsten Technologiegeneration wieder von US-Giganten abzuhängen, sondern sich im Wettbewerb seinen Anteil holt.

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