Die erste gute Botschaft: eAutos sind schon heute billiger als Verbrenner. Dies ist das Ergebnis der neuesten umfangreichen Untersuchung, die Johann Buberger von der Uni der Bundeswehr in Neubiberg und Kollegen gerade wissenschaftlich veröffentlichen. Mit ihrem breiten Vergleich über viele unterschiedliche Verbrenner und eAutos mit Batterie und alle Kosten in einem Zeitraum von 16 Jahren räumt sie mit vielen ältereren, auch unsinnigen Vergleichen auf. Vorab wird die Untersuchung bei YouTube
https://youtu.be/h8uCtxryDkU?si=FqEDyoTsXPzw9mPz (@dieserdad) im Interview mit dem Autor sachlich behandelt. Ich habe mir gemerkt, dass sich bei einem BMW 5er 10 000 € Ersparnis mit der gleich ausgestatteten eAuto -Version auch bei hohen Strompreisen erreicht werden.
Die zweite gute Botschaft: das eAuto kann heute schon mit 100% erneuerbarer Energie, der zukünftigen Primärenerie aus Sonne und Wind betrieben werden. Sicher, beim Laden irgendwann und irgendwo in Europa bekommt man den lokalen Strommix. Aber der ist heute in Deutschland schon mehr als 60 % erneuerbar und hier erzeugt. Und der Anteil der EE wächst von Jahr zu Jahr. Der Verbrenner ist seine ganze Lebenszeit von importierter fossiler Energie abhängig.. Besonders billig ist, wenn man zu Hause laden kann. Wird der Strom zu Hause von einer eigenen PV-Anlage unterstützt, so ist man noch besser dran als mit dem besten Stromtarif.
Die dritte, unbequeme Botschaft; das eAuto ist etwas Neues, das mit der mehr als 125 Jahre alten Technologie des Verbrenner-Motors bricht. Milliarden Verbrenner wurden hergestellt. Die Erdölwirtschaft wurde geschaffen, ein Imperium. Die größte und wohl mächtigste Aktiengesellschaft der Welt lebt vom Öl und dem Verbrenner. Um das Auto mit Verbrennungsmotor wurde nicht nur viel Wissen, sondern auch Emotionen aufgebaut. Das neue Wissen für das eAuto erfordert Kenntnisse, erworben durch (unbequemes) Lernen. Und das Erleben von neuen Emotionen, hohe und lautlose Beschleunigung, "Ein-Pedal-Fahren" (one pedal drive). Kurze Ruhepause zum Laden statt Hektik an der Tankstelle bei Langstrecken. Ein neues Gefühl halt.
Im Verkehr werden heute noch knapp 30% der noch überwiegend fossilen Primärenerie verbraucht, etwa gleich viel wie im Gebäudesektor. Den Gebäudesektor gehen wir in der Gemeinde mit der durch Tiefengeothermie erzeugen Fernwärme an, eine Pionierleistung, welche die ganze Region mitgezogen hat einschließlich der Stadt München. Für den Gewerbesektor haben wir im Rahmen des Beschlusses des Gemeinderats zu 100% Erneuerbare bei der elektrischen Energie mit dem Ziel 2030 ein spezifisches Programm für Photovoltaik. Jetzt wäre der Verkehr dran.
Warum ist im Verkehr heute bis auf wenige Ausnahmen wie dem Flugverkehr nach Jahren der Technologieoffenheit das eAuto mit Batterie die Technologie der Wahl? Warum hat sich ein junger Massenmarkt wie der in China, inzwischen der größte weltweit, für das eAuto entschieden? In Kürze, weil die früheren Konkurrenten mit Wasserstoff H2 viel teuerer und mit eFuel sehr viel teurer sind. H2, genauer die sekundäre Energie grüner Wasserstoff ist nur mit großen Verlusten und beträchtlichem Verfahrensaufwand aus der Primärenerie Strom zu gewinnen und das H2-Auto mit elektrischem Antrieb ist aufwendiger und teurer. Noch einen Schritt unwirtschaftlicher ist ein mit eFuel betriebener Verbrenner. Die Herstellung des tertiären Energieträgers eFuel aus grünem H2 und Kohlenstoff C hat neben Verlusten auch einen großen Verfahrensaufwand bei der Gewinnung des C und seine Verbindung mit dem H2. Und die Schadstoff-Probleme des Verbrenners sind damit nicht gelöst. Die Wirkungsgrade vom Gewinnen der elektrischen Energie bis zu den Rädern sprechen für sich: um 75% beim eAuto mit Batterie, um 25% bei H2, unter 15% bei eFuel.
Das eAuto muss geladen werden. Pauschal gilt eindeutig, dass in Deutschland Strom und Ladeinfrastruktur ausreichend vorhanden sind wie die Energy charts von Fraunhofer ISE und die Portale Ladenetz und goingelectric beweisen. Dies gilt auch für die Urlaubsländer von Spanien bis Nordkap und Finnland. Leider ist die Preistransparenz beim Laden noch mangelhaft. Hier müssen wir Verbraucher noch Jahre kämpfen bis wir den Stand erreichen, den wir bei den Fossilen vor Jahrzehnten erkämpft haben.
eAutos sind heute in jeder Klasse da, allerdings bei den aktuellen Zulassungen beherrscht von Modellen über 40 tsd€ in der aktuellen Liste der Top 20. Doch die Preise sind rasant sinkend. So sind in der VW Golf Klasse schon 20 bis 30 tsd€ angesagt. Auch im Bereich von 10 bis 20 tsd €gibt es eine Reihe von Angeboten beispielsweise von Renault/Dacia und Stellantis/Leapmotor. Gebrauchte eAutos gibt es auch in jeder Klasse. Das nötige Wissen für einen Kauf sollte man sich aneignen.
Zum Wissen um das eAuto gehört noch viel, viel mehr, ganz zu schweigen von den Erfahrungen mit gut vorbereiten Probefahrten oder Kurzzeit-Mieten. Hier sind Suchen im Internet und YouTube mit den angeführten Stichworten ein Einstieg.
Einen Einstieg in kleiner Runde bietet auch das Monatsgespräch "eAuto jetzt!" im Unterhachinger Treffpunkt der Agenda 21, Hofmarkweg 12 am 16. Dezember 2024 um 18h. Bitte telefonisch unter 089/44239809 oder email: buergertreff-unterhaching@mnet-mail.de anmelden.
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